|
|
|
|
Megashuttle N 4032/4 Nr. 200 (Prototyp)
Geschichte
Anfang der 1990er Jahre wuchs vor den Toren der Stadt Chemnitz, im Ortsteil Röhrsdorf, das große Gewerbegebiet "ChemnitzPark" mit dem Einkaufszentrum "ChemnitzCenter" heran. Die große Anzahl an dort arbeitenden Beschäftigten und einkaufenden Kunden führte zu einer sehr hohen Auslastung der dorthin verkehrenden Omnibuslinie E21 (später Linie 22, später Linie 21). Das ChemnitzCenter war zu Beginn der 1990er Jahre das einzige Einkaufszentrum der Stadt Chemnitz - das AltchemnitzCenter entstand erst 1993, der Neefepark 1994, die Sachsenallee 1997 und die Einkaufszentren im Stadtzentrum erst um die Jahrtausendwende.
Für den Einsatz auf der stark ausgelasteten Linie E21 beschaffte die CVAG ab 1993 fünf Doppelstock-Omnibusse vom Typ Neoplan N4032/4 "Megashuttle" mit den Wagennummern 200 bis 204. Hinzu kamen verschiedene angemietete Leihfahrzeuge jüngeren Baujahres (Wagen 199, 231, 232). Der hohe Punkt-zu-Punkt-Verkehr zwischen Endstelle ChemnitzCenter und Zentralhaltestelle mit langer Reisezeit und das Nichtvorhandensein niedriger Brückenbauwerke führte zur Entscheidung, Doppelstockbusse für die Linie E21 zu kaufen. Linien, auf denen an allen Haltestellen großer Fahrgastwechsel mit kurzen Reisezeiten stattfindet, eignen sich technologisch nicht für Doppelstockbusse.
Die fünf "Megashuttle" mit ihren 15 Metern Länge, vier Achsen (davon drei gelenkt) und 98 Sitzplätzen waren eine äußerst imposante Erscheinung und wurden im Stadtbild von Chemnitz sehr präsent wahrgenommen, zumal nur wenige Städte Doppelstockbusse im Linienverkehr überhaupt einsetzten. Der "Megashuttle" belegt, welche innovativen Standards die CVAG im Fahrzeugbereich Anfang der 1990er setzte.
Die hohe Reparaturanfälligkeit der zahlenmäßig sehr kleinen und sehr seltenen Fahrzeugserie, das nicht befriedigende Beschleunigungsvermögen auf der langen Steilstrecke der Leipziger Sraße und das zurückgehende Fahrgastaufkommen Ende der 1990er Jahre führten zu einer relativ schnellen Aussonderung der "Megashuttle" der CVAG. Ihr Linieneinsatz endete 2004. Wagen 200 wurde im Jahr 2006 zeitweise noch im morgendlichen Schülerverkehr der Linie 24 zwischen Schönau und Grüna (An der Wiesenmühle) eingesetzt.
Wagen 200 wird vom Straßenbahnmuseum als teilweise betriebsfähiges Fahrzeug für die Nachwelt erhalten. Aufgrund der hohen Reparaturanfälligkeit und der schwierigen Ersatzteilversorgung fährt der Bus nur zu besonderen Anlässen. Beispielsweise konnte er 2015 auf der Sonderlinie anlässlich des 25-jährigen Betriebsjubiläums der CVAG zum Betriebshof Werner-Seelenbinder-Straße im Linienverkehr erlebt werden.
Technische Daten
Baujahr: |
1993 |
Hersteller: |
G. Auwärter Karosserie- und Fahrzeugbau GmbH & Co. KG |
Wagenlänge: |
15000 mm |
Wagenbreite: |
2500 mm |
Wagenhöhe: |
4000 mm |
Leergewicht: |
19500 kg |
Motor: |
MAN D 2865 LOH 02 |
Motortyp: |
6 Zylinder Diesel, Viertakt, Direkteinspritzer, Ladeluftkühlung und Turboaufladung |
Leistung: |
236 kW (320 PS) |
Getriebe: |
5-Gang Automatik |
Karosserie: |
Rahmenlose Bauart, selbsttragender Aufbau |
Fahrwerk: |
drei gelenkte Achsen |
Achsabstände: |
1230 mm / 6000 mm / 1300 mm |
Türen: |
3 Außenschwenktüren, pneumatische Betätigung |
Betriebsbremse: |
Zweikreis / Druckluft, Retarder |
Feststellbremse: |
Druckluft, Federspeicher |
v/max: |
88 km/h |
Sitzplätze: |
98 |
Stehplätze: |
37 |
Eigentümer |
Chemnitzer Verkehrs-AG |
Sonstiges
Saisonkennzeichen April bis Oktober
|
| |
|
|
|
|