Variobahn 6 NGT-LDE Prototyp 601
Im Dezember 1992 beschloss der Chemnitzer Stadtrat neue niederflurige Straßenbahnen in der Stadt einzuführen. Dazu wurde im Februar 1993 mit dem Hersteller ABB Henschel ein entsprechender Vertrag unterzeichnet. Am 30. Dezember 1993 erreichte der Variobahn Prototyp 601 per Tieflader Chemnitz. Da es sich um einen komplett neuen Fahrzeugtypen handelte, folgte eine umfangreiche Testphase im gesamten Streckennetz der Chemnitzer Verkehrs-AG, bevor das Fahrzeug am 27. Mai 1994 den Linienbetrieb aufnahm. Anhand der Erfahrungen während des Linienbetriebes entstanden die in den Jahren 1999 / 2000 gelieferten Serienfahrzeuge.
Mit der Variobahn kam erstmalig in Chemnitz ein weltweit neuartiges Fahrzeugsystem in modularer Bauweise zum Einsatz. Je nach Bedarf kann die Variobahn in verschiedenen Längen- und Breitenkombinationen gebaut werden. In Chemnitz entschied man sich für die fünfteilige Ausführung. Für den Antrieb entwickelte der Hersteller Radnaben-Motoren, die ohne bisher übliche Getriebe und Achsen auskommen. Dadurch ist eine 100%ige Niederflurbauweise möglich. Dieses ermöglicht eine geringe Einstiegshöhe von 29 cm, wodurch für Fahrgäste das übliche "Treppensteigen" entfällt. Der großzügige Wagenkasten mit einer Breite von 2,65 m machte es möglich im Innenraum Doppelsitze auf beiden Seiten zu verbauen.
Als Prototyp blieb Triebwagen 601 immer ein Einzelgänger und die Beschaffung von Ersatzteilen gestaltete sich mit den Jahren immer schwieriger, so dass ab Ende Mai 2019 ein Einsatz im Liniendienst nicht mehr möglich war.
Datenblatt
Bildershow 1
Bildershow 2
Bildershow 3
Fotos: V.Dornheim, U.Wilhelm / Grafik: M. Krumnow
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